13. Nimescher Treffen

Schon die formschöne Einladung zum 13. Nimescher Treffen nach Lohfelden bei Kassel deutete eine lobenswerte Vorereitung der Organisatoren aus Kassel an. Dementsprechend wurden die rund 170 Teilnehmer am 5. September im Bürgerhaus herzlich empfangen und mit einem Liederbüchlein beschenkt. Darin ist der Text von 17 bekannten Volksliedern gedruckt. Zur Einladung: “Singt mit uns, denn Singen ist so schön” ist eine wundervolle Einleitung zu lesen: “In unseren vertrauten Heimatliedern kommt eine tiefe Verbundenheit mit den Mitmenschen, eine Verbundeheit mit Gott und allem Geschaffenen zum Ausdruck. Die Lebensweisheiten der Heimatlieder sind einmalig. Sie vermitteln uns Werte, die es sich lohnt, von Generation zu Generation weiterzugeben. Sie sind ein Stück Erbe, Tradition, Volksgut und Kultur.”
Nach der allgemeinen Begrüßung und dem gemeinsamen Mittagessen hörten wir die Nimescher Glocken läuten und feierten um 14.00 Uhr im Saal den Gottesdienst mit Pfarrer Hans Schneider unter dem Wort der Jahreslosung aus Lukas 18,27: “Was bei den Menschen unmöglich ist, das ist bei Gott möglich.” Der Heimgerufenen wurde im Gebet gedacht.
Bald darauf folgte die Darbietung der Organisatoren mit Musikbegleitung. Nach verschiedenen Bühnendarstellungen aus dem Landleben der Heimat Siebenbürgen stimmten alle Anwesenden je ein Lied aus dem Büchlein “Heimatlieder zum Nimescher Treffen 2009” an. Harmonisch mit Instrumentenbegleitung sangen wir als erstes Lied: “Willst du Gottes Werke schauen, komm ins Siebenbürgenland. Jedes Stückchen ist ein Kunstwerk aus des Schöpfers Meisterhand”. Zu den heimatlichen Gedanken und Worten von der Bühne sangen wir nach klarer Ansage das zweite Lied: “Auf Geisbergs sanften Höhen stand ich vor kurzer Zeit”, wo es in Strophe 5 heißt: “Ach Nimesch, kleines Dörflein, ewig sei gegrüßet mir -, mein Herz ist voller Wehmut, meine Gedanken sind bei dir.” Das gebotene Programm erfüllte Jung und Alt mit edler Gesinnung. Diese musikalische Darbietung war es wert, miterlebt zu werden. Auch die Jugendlichen mit dem Brautpaar in Tracht fügten sich harmonisch ins Bühnenbild. Dann sangen alle das Brautlied: “Et schallt e Klung durch as Gemin; dat äs en froadig Lokt! Et wiß et alles grüß uch klin, em scheßt, et wird en Brokt.” Die Schönheit dieser Stunde wurde mit turnerischen Übungen von drei Mädchen gekonnt und schwungvoll ergänzt. Alles passte in den Rahmen des Liedes: “Mir wällen bleiwen, wat mir sen.” Man konnte beim Singen der Lieder empfinden, als wohne der gute Geist des Pfarrers Stephan Ludwig Roth, der von 1837 bis 1847 in Nimesch segensvoll gewirkt hatte, noch in den Herzen dieser Menschen. Es kam beim Hören und Mitsingen eine wahre Freude auf bei den Liedtexten: “De Kirschen blahn än asem Guerten, äm Paradies” oder “Brännchen um grane Rin” oder “Im schönsten Wiesengrunde ist meiner Heimat Haus”.
Zur Erheiterung trug Gretchen, geborene Binder, humorvolle Gedichte vor. Die Musik zur Tanzunterhaltung spielte nicht zu laut, so dass man noch miteinander reden und sich gut verstehen konnte. Zum Schluss ein herzliches Dankgeschön an alle, die sich für die Vorbereitung und Durchführung dieses Treffens Mühe und Arbeit gemacht haben. Ihr habt vielen Freude bereitet. Eure Arbeit hat gute Früchte getragen.
Pfarrer i.R. Egon Eisenburger

Der Artikel erschien in der Ausgabe vom 30. September 2009 in der Siebenbürgischen Zeitung