Als Gäste zu Hause – HOG-Treffen einmal ganz anders

Unter diesem Motto hat die Nimescher HOG in deisem Jahr ihr Treffen in der alten Heimat abgehalten. Mit Schinker-Busreisen und privaten Pkw kamen wir am Samstag, dem 29.07.06, in Nimesch an, wo wir herzlich empfangen wurden. Pfr.i.R. Egon Eisenburger dankte den rumnischen Gastegebern dafür. Einquartiert wurden einige im Pfarrhaus und die meisten bei einheimischen Familien. Die Mahlzeiten wurden alle gemeinsam im Gemeindesaal eingenommen.
Am Sonntag stand ein Besuch in der mediascher Stadtpfarrkirche an. Sehr überrascht waren wir, dass der Gottesdienst so stark besucht war. Eine Jugendgruppe aus Bayern und Ungarn, zusammen mit den Jugendlichen aus Mediasch gestalteten mit ihren Liedern den Gottesdienst mit. Sehr bedeutsam war für uns, dass wir den alten Nimescher Johannesaltar und das Taufbecken, die beide auf der Emproe in Mediasch aufgestellt wurden, sehen konnten.
Am Montag, Mitwoch und Donnerstag wurden Ausflüge nach Schäßburg, Reichesdorf, Birthälm und Hermanstadt angeboten, was vor allem für die Kinder, die Jugendlichen und die Nichtsiebenbürger sehr informativ und interessant war.
Der Höhepunkt fand am Dienstag statt: Die Zeit bis zum Mittagessen war mit Vorbereitungen ausgefüllt. Um 14 Uhr läuteten dann die Glocken zum Festgottesdienst. Zum ersten Mal versammelten sich in der Johanneskirche die ehemaligen und die jetzigen acht Gemeindeglieder aus Nimesch, eine größere Gruppe Touristen aus der BRD und die orthodoxen Gastfamilien mit ihrem Pfarrer, dem Bürgermeister und dem Gemeinderat. Wie in alten Zeiten standen Jugendlliche in Tracht vor der Kirchentür und begleiteten den Pfarrer ins Gotteshaus.
Pfr. H. Schneider (letzter Pfarrer in Nimesch) leitete den Gottesdienst nach siebenbürgischer Ordnung. In seiner Predigt machte er bewusst, dass wir alle Bürger zweier Welten sind und alle unter einem Himmel von Gottes Barmherzigkeit leben, nach dem Wort des Kirchenvaters Augustinus: “Nicht wo der Himmel ist, ist Gott, sondern wo Gott ist, da ist der Himmel.”
Anschließend begann das Fest im Saal. Auch ein Novum: Sachsen, Rumänen, Zigeuner und Bundesbürger unter einem Dach. Nach der Ansprache des Bürgermeisters und des Konsistorialmitgliedes Hugo Schneider folgte ein geistlich-kulturelles Programm der Kinder der Nimescher Schule. Mit einem Festessen, bei dem der rumänisch-orthodoxe Pfarrer und Pfr. Schneider gemeinsam das Tischgebet sprachen, und mit Musik, Tanz und fröhlichem Beisammensein ging das Fest bis in die Morgenstunden.
Ein wichtiges Ereignis war der Gang zum Friedhof, der gut gepflegt und instand gehalten war. Pfr. Schneider dankte in seiner Andacht denjenigen, die sich um den Friedhof kümmern und das Andenken an die Vorfahren in Ehren halten. Als Zeichen der Verbundenheit wurde gemeinsam das Apostolische Glaubensbekenntnis gesprochen.
Am Freitag gab es noch einen großen Empfang der politischen Gemeinde in Meschen. Danach wurden auch das Rathaus, die Schule und die Kirche besucht. Im alten Rathaus in der Kirchenburg wurden wir zudem köstlich bewirtet. Es bleibt der Eindruck, dass sich die Gastgeber über unser Kommen sehr gefreut und auch keine Mühen gescheut haben. Am Samstag bei der Abfahrt läuteten, wie auch bei der Ankunft, für uns die Kirchenglocken. Es war schön, als Gast zu Hause zu sein.

Pfr. Hans Schneider, Scheinfeld.