Heimattreffen in Nimesch
Zum dritten Mal fand ein Treffen der Nimescher Sachsen im alten Heimatdörfchen Nimesch statt. Diesmal war es an das Sachsentreffen in Hermannstadt angeschlossen, an dem viele Angereiste vom 2.-4. August teilnahmen und es z.T. aktiv mitgestalteten.
Organisiert wurde das Nimescher Treffen am Dienstag, dem 6. August, federführend von Familie Thellmann unter dem Motto „Nur wer weiß, woher er kommt, weiß, wohin er geht“.
So traf man sich gleich am Montag vor Ort, um den Saal für das große Fest vorzubereiten. Erfreulich war die Anreise über die asphaltierte Hauptstraße aus Richtung Mediasch – die Infrastruktur wurde in letzter Zeit stark verbessert, es gibt überall Anschluss an das Wassernetz und Kanalisation, aber auch an die Medienwelt über lokale Mobilfunkantennen, Kabelfernsehen und Internet.
Die Unterkunft wurde, wie bei den früheren Treffen 2006 und 2010, bei den alten Nimescher Freunden organisiert, z.T. auf den ehemals eigenen Höfen, die sehr oft in sehr gutem Zu stand gehalten werden. Dies war sozusagen einer der Glanzpunkte des Besuchs in der alten Heimat. In Nimesch ist ein gewisser Aufbruch zu erkennen, Kirche mit Turm und Burghüteranbau befinden sich in einem gepflegtem Zustand. Treibende Kraft ist eine junge Familie (Remus Munteanu und Liviana Nicolau), die die Kirche gepachtet haben und sich um die Restaurierung und den allgemeinen Erhalt kümmern, dies auch unter dem Aspekt des Tourismus: Nimesch liegt auf dem Weg der Via Transilvanica.
Festgottesdienst am 6. August in der Nimescher Kirche. Foto: Thomas Broos
Nach dem Gottesdienst traf man sich vor dem Saal bei Striezel und Pali und freute sich über das Wiedersehen so vieler bekannter Gesichter und genoss die gute Stimmung. Das Fest war voller Glanzpunkte: Tanzdarbietungen, Blasmusik der Reinhardt Reißner Musikanten, Festreden und gutes Essen und Trinken, frische Mici durften nicht fehlen. Die Tanzgruppe gehörte zur Projektgruppe Haferland, darunter fünf junge Nimescher Männer. Sie führte drei Tänze auf und brillierte mit raffinierten Figuren. Der Abend klang mit alten Liedern aus, angeführt von sechs jungen Nimescher Männern mit schwungvoller Gitarrenbegleitung.
Etwa 34 Jahre nach dem Exodus ähnelt das Bild des Ortes jenem aus unseren Erinnerungen, aber ein Generationswechsel hat sich vollzogen. Vor Ort kennt man viele nicht mehr, jedoch oftmals ist man bekannt, wenn man auf der Straße älteren Semestern begegnet. Erinnerungen werden wach, man spricht noch Rumänisch, so gut es geht, bei den Älteren z. T. noch hervorragend, ebenso sprechen ganz wenige Rumänen Sächsisch.
Das schöne Treffen und die Reise zu den Wurzeln ging viel zu schnell vorbei, das nächste wird sicher kommen.
Ein herzliches Dankeschön an das Organisationsteam aus lokalen und angereisten Nimeschern für die hervorragende Vorbereitung, Verpflegung und das kulturelle Programm: Ilse und Hans Thellmann, an das Team der Projektgruppe Haferland unter der Leitung von Werner Kloos, Remus und Liviana sowie an alle Aktiven, die zum Gelingen des Festes beigetragen haben.
Karl-Heinz Gärtner,Heidrun Schuster